Deutschland steht vor der größten Herausforderung seit der Einheit. „Wir schaffen das“, der Satz von Angela Merkel hat Bewunderung und Irritation geweckt. Schaffen wir das wirklich? Die Sendung zeigt, wie tiefgreifend der Sommer der Flüchtlinge Deutschland verändert hat. Was ist zu tun, damit Versorgung und Integration von Hunderttausenden nicht nur logistisch gelingen, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert werden?
800.000 Flüchtlinge werden 2015 nach Deutschland kommen, so die Einschätzung des Bundesinnenministeriums. Es ist ein gewaltiger Sprung. Im Mai kalkulierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) noch mit 450 000 Asylanträgen bis zum Jahresende. Schon das wäre ein Rekord gewesen.“Die Entwicklung ist eine Herausforderung für uns alle“, sagt Innenminister Thomas de Maizière (CDU). „Wir sind alle gefordert. Überfordert ist Deutschland mit dieser Entwicklung nicht.“ Aber stimmt das auch? Es ist eine Frage, die viele Bundesbürger bewegt.
Weil sie verunsichert sind, wenn in ihrer Nachbarschaft Flüchtlingsunterkünfte entstehen. Weil sie sich um ihre Sicherheit sorgen, weil sie das Gefühl haben, dass Deutschland zum Zufluchtsort von Menschen wird, die nicht vor Krieg und Lebensgefahr fliehen, sondern „nur“ vor Armut. Auf der anderen Seite allerdings stehen Tausende, die mit Hilfsbereitschaft und Engagement ein neues Bild von Deutschland in die Welt senden, die Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen, die darauf hoffen, dass die Zuwanderung am Ende für die gesamte Gesellschaft Vorteile bringt: demografisch, finanziell und kulturell.Die Sendung prüft Chancen und Gefahren der neuen Situation – mit namhaften internationalen Experten, Befürwortern und Gegnern verstärkter Zuwanderung – und mit bewegenden Reportagen von Betroffenen. So zieht die Dokumentation „Wie viele Flüchtlinge verträgt Deutschland?“ eine erste Zwischenbilanz in der Flüchtlingskrise und stellt wichtige, aber auch unangenehme Fragen: Wer kommt zu uns – und wer muss wieder gehen? Können wir uns das leisten? Wen wollen wir haben? Und: Schaffen wir das?
Schnitt: Holger Gutt, u.a.
Kunde: MO.TIVI Media GmbH & Co.KG
Auftraggeber: Spiegel TV GmbH
Sender: ZDF